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Mehr Mensch in Unternehmen - Wertschätzung in der Stille

Frau Petra Stössel, die als ´DIE MutKomplizin´ unkonventionell unterwegs ist und für

MEHR MENSCH in Unternehmen steht, ganz gleich wie „groß“ die Herausforderungen sind,

möchte ich Ihnen heute vorstellen.Sie hat ein neue Firma gegründet

„Unternehmer- & Unternehmensberatung/-begleitung bei mentalen Herausforderungen“


Als MutKomplizin & Trauerbegleiterin sagt Petra Stössel selbst:

„Eine wertschätzende Haltung für Dich selbst und auf verschiedenen Bühnen

Deines Lebens, sind mein besonders Herzensanliegen!“

 

Jetzt startet sie ihr neues Unternehmen rund um mentale Gesundheit z.B. durch Implementierung von

Leitlinien für einen wirkungsvollen und wertschätzenden Umgang mit emotionalen Irritationen bei

Betroffenen und Außenstehenden.

 

Unsere Themen kreuzen sich bei dem Wort „TRAUER“ und was sonst noch alles möglich ist, zeigen

wir Ihnen in diesem Interview.

 

Elvira Bigl: Es freut mich sehr liebe Petra, Dich für ein kleines gemeinsames Projekt begeistern zu können.

Besonders hat mir meine Teilnahme zu Deiner Veranstaltung anlässlich des MEMENTO-Tages am 08.08.23 gefallen.

Was steckt genau hinter dem MEMENTO TAG und möchtest Du Dich bitte kurz vorstellen?

 

Petra Stössel: Sehr gerne und herzlichen Dank, liebe Elvira, dass ich heute mit Dir mein Herzensthema

aufgreifen und „zeigen“ darf.

Der „Memento-Tag“ ist der Internationale Tag für Sterben, Tod und Trauer und findet jährlich am 08.08. statt.

Es gibt mittlerweile auch in Deutschland viele Veranstaltungen an diesem Tag, die sich mit diesen Themen –

die nun mal zum Leben dazu gehören – vielfältig beschäftigen, was ich sehr begrüße und das gerne auch

an anderen Tagen ermögliche. 

Persönlich wurde ich schon in sehr jungen Jahren vor allem mit dem Sterben konfrontiert.

Auch spätere Erfahrungen haben mich dahingehend geprägt, dass ich mittlerweile seit vielen Jahren nicht

nur als Trauerbegleiterin/Mentorin für Menschen in Verlust- und Veränderungsprozessen, sondern auch

auf Bühnen als „DIE MutKomplizin“ unterwegs bin.

 

Vor kurzem habe ich mir zudem meinen Traum von einem eigenen Unternehmen rund um das Thema

„Mentale Gesundheit“ erfüllt. Gemeinsam mit mehreren sogenannten ´Mental Change Komplizen´ sind wir präventiv,

mittendrin und längere Zeit nach einem Ereignis für private Persönlichkeiten, Selbständige und Unternehmen zu

deren individuellen Fragestellungen da.

 

 

 

 

 

 

Die Trauer spielt da natürlich auch eine große Rolle und es ist mein persönliches Bestreben, auch dieses Thema endlich

mehr Aufmerksamkeit zu gewähren, es gehört zum Leben dazu und es muss auch nicht immer jemand gestorben sein.

Trauer gehört zu den 5 Grundgefühlen und tritt in jedem Veränderungsprozess auf. Uns ist das nicht immer bewusst

oder wir nennen es vielleicht auch anders und dennoch ist sie da und die entsprechenden Reisen dadurch –

wie ich das immer nenne – sind entscheidend für unser weiteres Leben.

 

Elvira Bigl: Als ich beim ersten Mal an diesem Abend des Memento Tag dabei sein durfte, war es

sehr bewegend für mich. Viele Menschen aus meinem privaten und geschäftlichen Umfeld sind viel zu

früh von uns gegangen. Durch Dich wurde mir bewusst, dass es noch andere Formen von Trauer gibt.

 

Das war eine wichtige Erfahrung für mich. Deshalb meine Frage an Dich:

Was hat Dich dazu bewegt Trauerbegleiterin zu werden?

 

Petra Stössel: Meine erste bewusste Erfahrung mit schwerer Trauer hatte ich mit 21 Jahren als meine Mutter verstarb.

Wir hatten ein sehr enges Verhältnis und obwohl ich einige Zeit gehabt hätte, mich von ihr zu verabschieden, hat mich

ihr Tod sehr tief getroffen. Plötzlich war sie weg und es gab in meinem Umfeld nicht wirklich jemanden, mit dem ich

darüber reden konnte.

 

Familie und Freunde wandten sich aufgrund von totaler Überforderung von mir ab und ich fühlte mich

sehr alleine gelassen. Ich ging zu einer Psychotherapeutin, sprach jedoch dort nie über diesen tiefgreifenden Verlust,

sondern eher über Alltagsprobleme. und ich war auch eher ein Mensch, der diese „Dinge“ mit sich selbst ausmachte

oder eben, wenn ich darüber sprach, auf Unverständnis/Überforderung stieß.

Einige Jahre später saß ich in einer Vorlesung und hörte zum ersten Mal von „Trauerbegleitung“.

 

Sofort meldete ich mich an und durchlief ein Jahr eine kompakte Ausbildung. Für meine Prüfung brauchte ich dokumentierte

Gespräche und ich erinnere mich, dass ich einen Aushang in der Universität machte und mir wochenlang den Kopf zerbrach,

wie ich das am besten formuliere, damit sich auch jemand meldet. Ich nahm ein Bild mit einem Regenbogen und fand

scheinbar die passenden Worte. Es meldeten sich einige und natürlich sprach ich das auch in meinem Bekanntenkreis an,

wo es aber eher Zurückhaltung gab.

 

Das erlebte ich auch Jahre später, als ich dann auf Messen unterwegs war und meine „besonderen Dienstleistungen“

Unternehmern/Unternehmen vorstellte. Jedoch „merkten“ sich einige Menschen meine Berufung und so landete ich eines

Tages in einem großen Unternehmen und öffnete dort einen geschützten Raum für Trauernde. Ich begann mehr öffentliche

Abende und auch Vorträge „darüber“ zu halten und immer kamen dann Menschen zu mir und erzählten mir teilweise sehr s

chlimme Geschichten über ihre Erfahrungen beruflich wie privat, als sie selbst oder andere in Trauer waren oder es

einen Todesfall am Arbeitsplatz gab.

Mittlerweile kommen die Menschen „schneller“ mit mir ins Gespräch und erzählen mir auch von guten Episoden oder

holen sich eben Hilfestellungen von uns.

 

Elvira Bigl: Ja, Todesfälle am Arbeitsplatz habe ich auch erlebt. Es ist schlimm, wenn dann nur kurz oder

gar nicht darüber gesprochen und schnell wieder zum Tagesgeschäft übergangen wird.

 

Da leistest Du mit Deinem neuen Unternehmen einen sehr wertvollen Beitrag!

Was kannst Du zu Deinem neuen Unternehmen andeuten oder mitteilen – um was geht es da genau?

 

Petra Stössel: Nicht nur ich, sondern auch viele meiner Komplizen haben selbst so einiges an Herausforderungen erlebt,

beruflich wie privat. Jeder von uns hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen bei deren Herausforderungen mit unseren

entsprechenden Erfahrungen und eben auch erworbenen Expertisen vielfältig zu beraten und zu begleiten.

Mein Unternehmen „CARIA – DIE Mental Change Komplizen“ steht auf den Säulen:

  • Sensibilisierung z.B. präventive Workshops zum wirkungsvollen Umgang mit Grenzüberschreitungen oder mit
  • emotionalen Belastungen bei sich selbst und mit anderen.

  • Die zweite Säule ist die gemeinsame Implementierung z.B. von Leitlinien im Umgang mit emotional belasteten Mitarbeitern.
  • Das machen wir grundsätzlich mit der gesamten Belegschaft und nicht nur mit der Geschäftsführung.

  • Und die dritte Säule ist die psychosoziale Orientierung, Beratung & Begleitung. Wir bieten dahingehend 1:1 Settings an
  • z.B. wenn jemand nach einer langen Erkrankung wieder ins Unternehmen zurückkehrt.

Entweder unterstützen wir diese Persönlichkeit bei der Wiedereingliederung oder aber auch das Team im Umgang miteinander

oder einen Vorgesetzten, der sich in der entsprechenden Thematik unsicher/unwohl fühlt.

 

Wir sind on- und auch offline unterwegs, sowohl im 1:1 als auch in Kleingruppen-Sessions bis hin zu größeren Veranstaltungen

z.B. die Durchführung eines (Gesundheits-)Tages zum Thema „mentale Gesundheit“ oder eben auch zu den einzelnen Komponenten

wie „Trauer“, „Depression“, „Burnout“, „Grenzüberschreitungen“ etc.

 

Unsere gemeinsame Mission ist es, noch viel mehr Aufklärung zu den einzelnen Themen zu betreiben sowie Räume zu schaffen,

wo Menschen sich wertschätzend begegnen und über ihre Befindlichkeiten geschützt austauschen und gerne auch gegenseitig

mit ihren Erfahrungen ermutigen und unterstützen können.

 

Jeder Mensch hat so seine Herausforderungen und wir sollten generell viel mehr und viel früher darüber reden und auch den

jeweiligen Raum halten können. Damit meine ich, dass wir eben auch genau hinhören/zuhören und nicht immer sofort mit einer

Lösung um die Ecke kommen. Jeder Mensch will gehört und gesehen werden in all seinen Facetten, gerade auch dann,

wenn es ihm nicht so gut geht. Wir brauchen alle diese Aufmerksamkeit um wieder neuen Mut und auch Stärke zu erlangen,

die uns zurück in unser Leben bringt.

 

Elvira Bigl: Den Menschen MUT und Stärke zurück bringen, nach traumatisierenden Erlebnissen ist für Dich

als MUT-Komplizin Dein Hauptanliegen.

 

Welche Situationen haben Dich dazu inspiriert Dich so persönlich um Menschen und Unternehmen zu kümmern?

 

Petra Stössel: Da gab es so einige eher negative Momente. Ich kann Bücher darüber schreiben, wie es wirklich nicht „gelungen“

ist und zeitweise noch zusätzlich sehr verletzend war. Zum Beispiel, wenn jemand die Straße oder den Büro-Flur wechselte,

weil er nicht weiß, was er zu Deinem Schicksalsschlag/Verlust sagen soll.

 

Das ist dann ein weiterer Schlag für die Betroffenen. Ich habe viel Erfahrung durch viele persönliche Erlebnisse, wie es sich anfühlt

so ohnmächtig und hilflos gegenüber Ängsten, generell Gefühlen & Gedanken zu sein. Sich vollkommen alleine und auch im Stich

gelassen zu fühlen mit den Ereignissen, die nun mal im Leben auch passieren. Vor allem das Alleine sein mit seinen unschönen

und tief verletzten Gedanken, die zu einer tiefen Selbstwertlosigkeit führen können, hat mich dazu bewogen, schon in jungen

Jahren für andere Menschen da zu sein.

 

Depressionen etc. entstehen nicht über Nacht sondern haben eine längere Vorlaufzeit. In dem Moment, wo Du Dir die Frage stellst,

was mit Dir nicht stimmt, spätestens dann solltest Du Dir Unterstützung holen. Manchmal reicht schon ein Gespräch mit einem „Fremden“,

einem Außenstehenden. Da öffnen wir uns oftmals noch viel mehr als bei Familie & Freunden, die uns auch nicht immer helfen können  

und in ihrer Hilflosigkeit und eben auch Betroffenheit im schlimmsten Fall noch mehr „kaputt machen“, selbst wenn sie es nur gut meinen.

Es ist nicht einfach, bei sich selbst zu schauen und der Weg dadurch ist alles andere als leicht und kann auch sehr schmerzhaft sein.

Doch er lohnt sich, er lässt uns reifen und anders vielleicht sogar besser mit dem nächsten Geschehen umgehen. Das wünsche ich uns allen.

Herausforderungen werden wir nie verhindern können, doch wir können lernen mit den Ereignissen zu leben und das geht besser mit

erfahrenen und wohlwollenden Menschen an seiner Seite.

 

 

 

 

 

Elvira Bigl: Menschen verstehen Menschen, das ist enorm wichtig und wird gerade jetzt und zukünftig sicher immer noch wichtiger.

Kannst Du den Leser*innen noch ein besonderen Rat mitgeben?

 

Petra Stössel: Ja, gerne. Achtet immer gut auf Euch selbst. Nur wenn es Euch selbst gut geht, könnt Ihr auch wirklich gut für

Euer Umfeld da sein. Organisiert Euch frühzeitig Unterstützung bevor es Euch dann richtig aus der Bahn wirft und Ihr es

ohne professionelle Hilfe nicht mehr meistern könnt!

 

Es ist mir sehr wichtig, jedem Menschen, der Hilfe braucht, Wertschätzung zu geben, Räume offen zu halten, die ich so nicht hatte.

Erst in den letzten Jahren ist es mir gelungen, einige entsprechende und eben auch wohltuende Komplizen an meiner Seite zu wissen.

Jeder von uns sollte sich das immer wieder gönnen. Es ist eine Wohltat, zu wissen, dass da ein anderer Mensch da ist,

der meine Gefühle auch wirklich aushält, der mit mir auch mal schweigen kann, der nicht mit mir immer „höher, schneller, weiter“

geht sondern einfach nur in dem Moment bei mir und mit mir ist.

 

Das ist nicht selbstverständlich und wenn wir nicht darüber reden, wenn wir nicht frühzeitig auf die Menschen zugehen und uns

Hilfe organisieren, kann das leider auch bis zum eigenen Tod führen. Es kann uns innerlich so furchtbar zerbrechen lassen und

diesen emotionalen Tod auszuhalten ist schrecklich und niemand sollte dabei alleine sein.

Das ist meine persönliche Meinung und eben leider auch Erfahrung.

 

Bei Fragen zu diesen Situationen sind Sie nicht alleine - wir helfen gemeinsam!

Elvira Bigl: Vielen Dank für das ausführliche und äußerst aufschlussreiche  Gespräch, liebe Petra.

Ich wünsche Dir für Dein neues Herzensbusiness alles Gute und viel Erfolg! -

Bei Fragen zu diesen Situationen sind Sie nicht alleine - wir helfen gemeinsam!

 

(Fotonachweise: Eigenproduktion und in Lizenz Adobe)

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